Von den Massenkunststoffen ist das Polypropylen der jüngste. Innerhalb nur weniger Jahre hat es eine unvergleichlich produktive Entwicklung erlebt und ein sehr breites Anwendungsgebiet gefunden. 

Dieser Kunststoff wurde im Jahre 1954 von Giulio Natta in Zusammenarbeit mit den Forschern des Unternehmens Montecatini entwickelt. Dort wurde dieses Material auch erstmals auf industriell produziert. Das Polypropylen ist dem HD-Polyethylen sehr ähnlich, ist jedoch leichter, härter und weniger elastisch. Es ist ausgesprochen reibungsfest, hitzebeständig und ein guter elektrischer Isolator. Außerdem ist Polypropylen sehr dauerbiegefest (10 Millionen Biegungen können dem Material nichts anhaben) und erlaubt so die Produktion so genannter Film-Scharniere (siehe Abbildung Zahnspangendose). Im Handel sind sehr viele verschiedene Polypropylenarten erhältlich. Das Anwendungsspektrum reicht von gesundheitstechnischen Artikeln bis zu Haushaltsgeräten, über Spielzeug und Sportartikel zu Möbeln, von Lebensmittelverpackungen bis zu landwirtschaftlichen Anwendungen, Beschilderungen, Einzelteilen für die Automobilindustrie und Komponenten für die Chemieindustrie.