Im allgemeinen Sprachgebrauch wird für diesen Kunststoff oft der verkürzte Begriff „Melamin“ verwendet. Tatsächlich ist Melamin jedoch einer der beiden Ausgangsstoffe für dieses Harz. Der andere ist Formaldehyd. Beide polymerisieren in einer Reaktion, die entfernt der Bildung von Phenolharz ähnelt (Polykondensation). Weil beim Melaminharz der Stickstoff eine wesentliche Rolle spielt, sprechen die Chemiker auch von „Aminoplast“.

Die Produktion der Melaminharze begann Ende der 30er Jahre. Im Gegensatz zu den damals bereits fest auf dem Markt etablierten Phenolharzen, die immer einen braun-schwarzen Grundton hatten, lassen sich Melaminharze auch in helleren Farben herstellen. Darin ist wohl einer der Gründe zu sehen, warum sie sich behaupten konnten, obwohl ihre Porduktion aufwändiger und teurer war. Melaminharze fanden Verwendung bei der Herstellung von Laminaten, Geschirr, Haushaltsgeräten, Möbeln, und Isolierelementen. Unter dem Handelsnamen Resopal® eroberte Melaminharz in den 50er/60er Jahren die deutsche Küche.