Polyethylen (PE) ist der heutzutage am meisten produzierte Kunststoff. Es wurde im März 1933 eher beiläufig beim britischen Unternehmen ICI synthetisiert. Zwei Jahre später begann die Produktion.

Zunächst waren die Herstellungsbedingungen für PE ziemlich drastisch: 1400 bar Druck, 170°C, was viel Energie erforderte und hohe Ansprüche an die Produktionsapparaturen stellte. Dennoch, es war (und ist) es ein Erfolgsprodukt. Schon 1939 reichte eine Anlage mit mehreren hundert Jahrestonnen Produktion nicht mehr aus, die rapide steigende Nachfrage zu decken.

1953 entwickelten der Deutsche Karl Ziegler und der Italiener Giulio Natta ein Verfahren, um PE unter Normaldruck herzustellen und zusätzlich eine Verbesserung der Qualität zu erreichen, PE belastbarer zu machen. Heute wird Polyethylen in drei unterschiedlichen Qualitäten produziert:

  • mit hoher Dichte: HD-PE (High-Density-PE)
  • mit niedriger Dichte, verzweigt: LD-PE (Low-Density-PE)
  • mit niedriger Dichte, unverzweigt: LLD-PE (Linear-Low-Density-PE).

Wie eigentlich fast alle Kunststoffe ist auch das Polyethylen ein hervorragender elektrischer Isolator. Es kann auf völlig unterschiedlichen Gebieten angewendet werden: von Haushaltsgeräten über Industriebedarf, jede Art von Folien und Verpackungen bis hin zu Spielzeugen.